Neuigkeiten zum radioaktiven Tritium im Sickerwasser der Deponie Ihlenberg: Tritium wird im gereinigten Sickerwasser gemessen!
Wir hatten ja schon ausführlich über die vom LUNG (Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie) durchgeführten radioaktiven Messungen im Sickerwasser der Deponie Ihlenberg berichetet, die seit 2011 halbjährlich durchgeführt werden.
Dabei wurden Werte von 575 Bequerel/Liter Strahlung für das Tritium gemessen, der Hintergrundwert für unbelastetete Gewässer liegt bei 2-4 bq/l. Uns interessierte natürlich sehr, wo gemessen wurde und ob sich die Werte durch die deponieeigene Sickerwasserreinigungsanlage verändern könnten.
Auf Nachfrage, wo denn genau gemessen wurde, teilte das Landesamt nun mit, dass im Permeatbecken vor Einleitung in das sog. „Biotop“ gemessen wird.
Dies bedeutet, es handelt sich bei diesem Wasser nicht um das „belastete“ Sickerwassser, sondern um das durch die Umkehrosmoseanlage gereinigte Wasser.
Damit hat sich unsere Vermutung bestätigt, dass auch eine moderne Sickerwasserreinigungsanlage nicht in der Lage ist, radioaktives Tritium herauszufiltern. Insofern sollte die IAG diesen Satz auf Ihrer Webseite hinsichtlich des „Reinheitsgebotes“ und des Wortes „schadstofffrei“ überarbeiten:
Hier (Anm.:gemeint ist das „Biotop) reichert sich das gereinigte, schadstofffreie Sickerwasser mit Sauer-
stoff, Mineralien und anderen notwendigen Stoffen an, so dass es schließlich an den natürlichen Vorfluter abgegeben werden kann.
Die BI fordert daher nun umgehende Tritiummessungen aller Grund- und Oberflächenmessstellen, um Belastungen und Schadstoffpfade aufzuzeigen, denn wenn Tritium in den Gewässern oberhalb des Hintergrundwertes vorhanden ist, gibt es eine Verbindung zur Deponie. Außerdem kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das die radioaktiven Abfälle nicht gleichmäßig in der Deponie verteilt sind. Beim jetzigen Messpunkt dürfte daher schon eine deutliche Verdünnung eingetreten sein.Wichtig wären Sickerwasseruntersuchungen auf Radioaktivität in den verschiedenen Bauabschnitten der Deponie, um die Lokalität der strahlenden Abfälle herauszufinden. Hier wäre dann mit deutlich höheren Konzentrationen zu rechnen und vermutlich nicht nur, was das Tritium betrifft. Dies wäre auch für die Gesundheit der Mitarbeiter wichtig, da z.B. Tritium sicher auch im Deponiegas vorhanden ist, dort aber nicht gemessen wird!